Zwölfeläuten
| Bezeichnung | Wert |
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| Titel |
Zwölfeläuten
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| Untertitel |
Erzählung
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| Verfasserangabe |
Heinz Rudolf Unger
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| Ort |
Innsbruck
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| Jahr | |
| Umfang |
127 S.
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| Annotation |
Erzählung über die Wirren der letzten Kriegstage, den Untergang der Naziherrschaft und den Anbruch einer neuen Zeit, gespiegelt am Schicksal eines kleinen steirischen Dorfes. (DR) Heinz R. Ungers Drama "Zwölfeläuten" erschien bereits 1985. Der Autor sorgte mit diesem turbulenten, stellenweise bei allem bitteren Ernst situationskomischen Stück mit Versatzstücken aus dem Volkstheater und der verdichteten Darstellung von Naziideologie, Mitläufertum und Widerstand im Mikrokosmos eines kleinen steirischen Dorfes schon damals für Aufsehen. Nun wurde der Stoff kongenial verfilmt und am 21. Oktober 2001 mit der Créme de la Créme der österreichischen Gegenwartsschauspieler im ORF uraufgeführt. Pünktlich zur Verfilmung legte Ungar eine Fassung des Stückes als Erzählung vor. Der Erzählung "Zwölfeläuten" merkt man auf Schritt und Tritt die dramaturgische Herkunft an. Die kurzen Personenbeschreibungen lesen sich fast wie Regieanweisungen, der Dialog ist das vorherrschende Stilmittel, die Sprache ist knapp und prägnant. Die Charaktere wie der überzeugte Nazi und Ortsgruppenleiter Fichtlhuber, Förster und Menschenjäger, der Ortsvorsteher und Mitläufer Sonnleitner, der Pfarrer, der trotz seiner Angst vor den Kommunisten den jungen Widerstandskämpfer des Ortes versteckt, der Dorftrottel, der durch manche kluge Bemerkungen überrascht, Kreisleiter und Oberscharführer, die bereits auf verlorenem Posten kämpfen, und der alte Lindmoser, der mit seinem bauernschlauen Widerstand die noch verbleibende männliche Bevölkerung rettet, sind skizzenhaft und doch authentisch gezeichnet. Ein Roman, der mit der Rettung der Kirchenglocke den Sieg einer Ortsgemeinschaft über ein Schreckensregime zeigt, ohne dabei die Brüche, Unvollkommenheiten und ideologische Verführbarkeit der Epoche und der einzelnen Protagonisten zu leugnen und mit der angesprochenen Partisanengruppe der einzigen aus der Bevölkerung gewachsenen österreichischen Widerstandsgruppe ein Denkmal setzt. Sehr empfehlenswert. *bn* Monika Roth
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0
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