Über Rechtfertigung, eine Versuchung
| Bezeichnung | Wert |
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| Titel |
Über Rechtfertigung, eine Versuchung
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| Verfasserangabe |
Martin Walser
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| Medienart | |
| Sprache | |
| Person | |
| Auflage |
1. Aufl.
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| Verlag | |
| Ort |
Reinbek bei Hamburg
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| Jahr | |
| Umfang |
106 S.
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| ISBN10 |
3-498-07381-8
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| ISBN13 |
978-3-498-07381-7
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| Schlagwort | |
| Annotation |
Angaben aus der Verlagsmeldung
Über Rechtfertigung, eine Versuchung : Zeugen und Zeugnisse Walser, Über Rechtfertigung, eine Versuchung / von Martin Walser
Gerechtfertigt zu sein, sagt Martin Walser, war einmal
das Wichtigste. Staaten legitimieren sich durch Gesetze,
Regierungen durch Wahlen. Und der Einzelne?
Zum Beispiel Josef K.
im Prozess von Franz Kafka. Für
Walser ist das Buch der «Roman einer Gewissenserforschung,
ein Roman auf der Suche nach Rechtfertigung», so wie Josef K.
der letzte Romanheld ist, der das
Fehlen von Rechtfertigung als Drama erlebt und daran
zugrunde geht. Verhaftet, ohne etwas Übles getan zu
haben, sieht K. sich zur Rechtfertigung gezwungen,
findet jedoch keinen Weg dorthin – nicht vor dem
Gericht, nicht in der Kunst, nicht in der Religion – und
kann, das ist die atemnehmende Folgerung, nicht weiterleben
als der, der er ist.
Demgegenüber leben wir seit langem ohne Rechtfertigung,
ja ohne die Frage danach. Rechtfertigung wird
ersetzt durch Rechthaben. Dass uns recht zu haben genügt,
nennt Walser eine Verarmung. Um deutlich zu
machen, was uns abhanden gekommen ist, geht er zurück
in die Vergangenheit: von Kafka zu Augustin; zu Luther,
Calvin und Max Weber; zu Nietzsche und Karl Barth, in
deren Gegenüberstellung und erdachter Wechselrede das
Buch seinen Höhepunkt hat. «Einschlafen», sagt Walser,
«könnte ich ohne sie. Aber um aufzuwachen aus dieser
und jener Verschlafenheit, brauche ich beide.»
Über Rechtfertigung ist Gewissenserkundung und Suche,
Annäherung an Vorbilder und Vordenker, um über «verführerische
Sprachbewegungen» zu den entscheidenden
Fragen des Lebens, Glaubens und Schreibens vorzudringen.
oder zumindest zu einer Ahnung von dem,
was fehlt.
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