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Österreichs Wiederaufrichtung im Jahre 1945

Buch

Schärf, Adolf (Verfasser/-in) DNB

Verlag der Wiener Volksbuchhandlung GmbH

Wien

1960

228 S.

Nationalsozialistengesetzgebung
Sozialisierung
Gewerkschaftsbund
Alliierter Einfluss auf die Gesetzgebung
Sozialpolitik

15 Jahre sind seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges vergangen. Nur allzuz rasch wurde die bittere Not jener Tage des Zusammenbruches vergessen. Die sich überstürzenden EReignisse der Apriltage 1945, die Wiederaufrichtung Österreichs aus den Trümmern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, seine Entwicklung zum selbstständigen und gefestigten Staat sollen aber in Gegenwart und Zukunft Gegenstand des historischen Interesses bleiben. Zu den wichtigsten Quellen der Geschichtsbetrachtung über die Gründung der Zweiten Republik zählen aber die beiden Abhandlungen "April 1945 in Wien" und "Zwischen Demokratie und Volsdemokratie" des jetzigen Bundespräsidenten und ehemaligen Vizekanzlers Dr. Adolf Schärf. Der Verlag der Wiener Volksbuchhandlung hat sich deshalb entschlossen, diese beiden längst vergriffenen Bücher, in einem Band vereinigt, neu herauszugeben und so breiten Kreisen der Bevölkerung zugänglich zu machen. #Wer könnte berufener sein, die Chronik dieser Zeit niederzuschreiben, als Dr. Adolf Schärf, der von Anfang an die politischen Begebenheiten der Zweiten Republik mitbestimmen, ja beeinflussen konnte. In klarer, leidenschaftsloser, aber dennoch eindringlicher Sprache erzählt, erfahren wir vieles aus erster Quelle, aus der intimen Kenntnis des Verfassers. Der Leser erlebt noch einmal die letzten Wochen des Krieges, die Schrecken der Belagerung und der Eroberung Wiens mit ihren Plünderungen und Vergewaltigungen und die darauffolgende Zeit der bitteren Not, in der es weder Gas noch Licht noch Wasser gab, wo ein Stück Brot eine Kostbarkeit bedeutete. #Vieles, was uns heute selbstverständlich und als sicherer Bestand des täglichen Lebens erscheint, musste unter großen Schwierigkeiten erkämpft werden: die politischen Parteien, die demokratische Presse, die Wiederaufrichtung der staatlichen Verwaltung und die Aufstellung einer verlässlichen Exekutive. Langsam und gegen zahllose Widerstände ko´nnte durch die Zusammenarbeit der beiden großen Parteien Freiheit und Unabhängigkeit gesichert und ein demokratissches Österreich aufgebaut werden.#Der aufmerksame Leser erhält aber auch Antwort auf die oftmals gestellt Frage, wieso gerade Österreich seine staatliche Einheit bewahren und dem Schicksal der angrenzenden Länder, als Volksdemokratie dem Ostblock angeschlossen zu werden, entgehen konnte.