Johannes Schober ; Mittelweg in die Katastrophe
| Bezeichnung | Wert |
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| Titel |
Johannes Schober ; Mittelweg in die Katastrophe
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| Untertitel |
Porträt eines Repräsentanten der verlorenen Mitte
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| Verfasserangabe |
Jacques Hannak
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| Reihe | |
| Reihenvermerk |
Zeitgeschichtliche Publikationen, herausgegeben von Fri
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| Ort |
Wien
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| Jahr | |
| Umfang |
205 S.
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| Schlagwort | |
| Annotation |
Die Geschichte der Ersten Republik war nicht nur durch den großen weltanschaulichen und ideologischen Gegensatz Seipel - Otto Bauer gekennzeichnet, sondern auch durch einen anderen, mehr praktizistischen Gegensatz innerhalb des bürgerlichen Lagers: Es war der Gegensatz zwischen Seipel und Johannes Schober. Der heutigen Generation ist kaum mehr bekannt, wer Schober eigentlich war, auch sein Namen ist fast schon vergessen. Das einzige, was von ihm noch in Erinnerung sein dürfte, ist die Rolle, die er in den blutigen Ereignissen des 15. Juli 1927 gespielt hat oder gespielt haben soll. Der Tag der 90 Toten leitete eine historische Wende im Schicksal Österreichs ein, von da an ging es in fast logischer Gliederung wieter bis zum 12. Februar 1934 und zum Untergang der Republik im März 1938. Johannes Schober, der an jenem verhängnisvollen 15. Juli 1927 Polizeipräsident von Wien war, also eine höchst verantwortungsvolle Position innehatte, wurde als einer der Hauptschuldigen an dem Unglück hingestellt. Jacques Hannak hat nun in seinem neuen Buch die historischen Tatbestände überprüft und ist dabei zu dem Schluss gekommen, dass Schober nicht schuldiger war als alle anderen Akteure rechts und links. Insofern wird Schober also weitgehend entlastet. Zu gleicher Zeit stellt aber Hannak fest, dass der entscheidende Grund der Ehrenrettung Schobers darin liegt, dass Schober ein viel zu kleiner Mann gewesen sei, um die Größe zu besitzen, die auch das Böse erscheischt. Hannak schildert die wichtigsten Lebensetappen Schobers und zeigt, ein wie schwacher Mann der einst so Hochgerühmte in Wahrheit gewesen ist, ein wohlmeinender, aber philiströser Mensch, der gerade wegen seiner Mittelmäßigkeit immer wieder an kritischen Punkten der Geschichte herbeigeholt und für die Zeiten kurzfristiger Übergänge benützt wurde, um dann, wenn die Kärrnerarbeit getan war, wieder abgehalftert zu werden. Gerade das macht Schober zu einer fast tragischen Figur. Das mit einer großen Dokumentation ausgestattete Buch wird bestimmt neues Licht auf eine Ära werfen, die zu unserer Zeitgeschichte gehört.#[Buchrückseite]
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